Bei der COP27 lag der Schwerpunkt auf der Umsetzung, da das 1,5°C-Ziel nicht ohne tatsächliche Klimaaktionen erreicht werden kann. Zu den besprochenen Themen gehörte, wie die Kohlenstoffmärkte bei der Erreichung dieses Ziel helfen können, sowie, wie wichtig es ist, unsere Wälder zu schützen. Ein Beispiel, wie diese Themen zusammenkommen können, ist anhand von emissionssenkenden Projekten des Sektors „Landwirtschaft, Forstwirtschaft und andere Landnutzung“ (AFOLU).
WAS SIND AFOLU-PROJEKTE?
AFOLU-Emissionsreduktionsprojekte sind Projekte, die sich auf die Wiederherstellung oder den Schutz von Wäldern oder auf die Unterstützung der Einführung nachhaltigerer Landnutzungsmethoden konzentrieren und eine leistungsstarke Art darstellen, gegen den Klimawandel aktiv zu werden. Wie genau können AFOLU-Projekte also bei unserem Kampf gegen den Klimawandel helfen?
Beginnen wir mit einer kurzen Erklärung, warum Wälder beim Kampf gegen den Klimawandel so wichtig sind. Wälder absorbieren weltweit 25-30% der gesamten in die Atmosphäre ausgestoßenen anthropogenen Treibhausgasemissionen. Anhand des Baumwachstums entziehen Wälder CO2 aus der Atmosphäre, indem sie den Kohlenstoff im Holz und in den Wurzeln der Bäume sowie im Boden aufnehmen. Außerdem liefern sie uns lebenswichtige Ressourcen wie Sauerstoff und Nahrung, und beeinflussen die örtlichen und globalen Temperaturen, was uns hilft, im Winter warm zu bleiben und uns im Sommer vor der Hitze schützt. Dennoch ist laut Global Forest Watch zwischen 2000 und 2020 die weltweit von intakten Wäldern belegte Fläche um 12% (155 Millionen Hektar) gesunken, was einer Fläche entspricht, die doppelt so groß wie Chile ist.
Jetzt, wo immer mehr Menschen die Bedeutung der Wälder für unsere Existenz bewusst wird, ist das Pflanzen von Bäumen zu einer der potentiellen Lösungen geworden, um die positiven Klimaauswirkungen von Bäumen auszunutzen. Infolgedessen werden viele Initiativen und Programme ins Leben gerufen, um die Wiederaufforstung zu fördern, darunter die EU-Biodiversitätsstrategie für 2030, die verspricht, bis 2030 mindestens 3 Milliarden zusätzliche Bäume in der EU zu pflanzen. Bäume zu pflanzen ist allerdings nur der erste Schritt.
Um die Wälder wiederherzustellen, darf der Schwerpunkt nicht nur auf dem Pflanzen von Bäumen liegen. Vielmehr müssen wir Verantwortung für die gesamte Lebensdauer der Bäume übernehmen, da die Wälder, die diese letztlich bilden werden, verwaltet und gepflegt werden müssen, damit sie gesund bleiben. Hier können AFOLU-Emissionsreduktionsprojekte helfen.
AFOLU-Projekte, die auf die Wiederaufforstung ausgerichtet sind, planen ihre Projektaktivitäten im Einklang mit der Lebensdauer der Bäume, um sicherzustellen, dass der Wald die angemessene Pflege für seinen aktuellen Zustand erhält. Die Kohlenstoffgutschriften, die diese Projekte generieren, helfen wiederum, die erforderlichen Aktivitäten zu finanzieren, um die Gesundheit des Waldes zu erhalten. Sie helfen jedoch auch, andere Vorzüge zu finanzieren, die ein solches Projekt liefern kann. Wie zuvor erwähnt versorgen Wälder uns mit lebenswichtigen Ressourcen und daher ist der Lebensunterhalt der Menschen, die in den Gebieten der AFOLU-Projekte leben, oft von ihnen abhängig. Deshalb sind Aufforstungsprojekt komplexer als „nur“ die Pflege der Bäume.
VORZÜGE VON AFOLU-PROJEKTEN
Einer der Vorzüge, die die bei AFOLU-Projekten generierten Kohlenstoffgutschriften bringen können, sind beispielsweise die gesellschaftlichen Vorteile, da die lokalen Gemeinschaften dabei unterstützt werden, in ihrem Gebiet zu bleiben und anhand der intelligenten Nutzung der natürlichen Ressourcen eine sichere und nachhaltige Existenzgrundlage aufzubauen. Darüber hinaus helfen AFOLU-Projekte, den Erhalt und die Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme zu unterstützen, was nicht nur soziale Vorzüge, sondern auch Vorzüge für die Biodiversiät mit sich bringt. Um sicherzustellen, dass die Projekte tatsächlich die versprochenen Vorzüge abliefern, verfügen die Kohlenstoffmärkte über Verifizierungsprogramme wie Verra und Gold Standard, um standardisierte Methodologien und Standards für solche Projekte bereitzustellen und die Einhaltung derselben zu validieren.
Anhand der Konzentration auf den Lebenszyklus der Bäume und andere Faktoren, die sich auf den Erfolg der Wiederaufforstung auswirken (z. B. die Einbindung der lokalen Gemeinschaften, die Vorzüge für die Biodiversität, etc.) können AFOLU-Projekte eine wichtige Rolle beim Schutz unserer Wälder spielen, die über das „bloße“ Pflanzen von Bäumen hinaus geht. Neben der Wiederaufforstung können diese Projekte außerdem auch andere Formen annehmen, um unseren Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen. Beispiele dafür sind Projekte, die sich auf die Unterstützung einer besseren Landnutzung oder -verwaltung anhand der Verändeurng der landwirtschaftlichen Praktiken hin zu nachhaltigeren Methoden konzentrieren, die weniger schädlich für das Land sind, oder Projekte, die auf der Verwaltung bestehender Wälder basieren, Techniken zur Anpassung an den Klimawandel einsetzen und Alternativen für die Existenzsicherung gestalten, die es ermöglichen, die Abholzung und Degradierung unserer Wälder einzudämmen.
Egal, wo wir leben – Wälder sind ein wichtiger Teil unserer Umwelt und wir brauchen sie bei unserem Kampf gegen den Klimawandel. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um unsere Wälder zu schützen, und AFOLU-Projekte sind eine der Arten, wie wir aktiv werden können, um ihnen diesen Schutz zu bieten.
ERFAHREN SIE MEHR ÜBER AFOLU-EMISSIONSREDUKTIONSPROJEKTE
Wir von Strive verschreiben uns der Verantwortung, die diese Projekte mit sich bringen, und stellen sicher, dass wir Kohlenstoffgutschriften anhand langlebiger Projekte generieren, die Vorzüge für die lokalen Gemeinschaften und die Biodiversität enthalten. Bei unseren CO2-Kompensationsprojekten werden die lokalen Gemeinschaften in die Gestaltung und Umsetzung des Projekts eingebunden. Sie tragen traditionelles Wissen bei, welches für den Aufbau eines langlebigen Projekts, das für das Gebiet Sinn macht, von entscheidender Bedeutung ist. So wird die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen und der Respekt der lokalen Artenvielfalt sichergestellt. Wenn Sie mehr hierüber erfahren möchten, zögern Sie nicht, unser Kontaktformular auszufüllen oder unter hello@strive.earth Kontakt zu uns aufzunehmen.